Bei der Kükenaufzucht mit einer Glucke, hat man normalerweise kaum Arbeit. Die Glucke muss mit ihren Küken lediglich nach dem Schlupf von den anderen Hühnern abgesondert werden, da die anderen Hühner die Küken sonst picken. Dazu eignet sich eine kleine Voliere, oder ein größerer Hasenstall, den man dann auch im Hühnerstall stehen haben kann. Am Besten wäre jedoch ein extra Stall nur für die Glucke und ihre Küken. In diesem Stall braucht man dann keine große Inneneinrichtung, sondern einfach nur eine Einstreu aus Stroh. Als Futter kann man hierbei Kükenmehl verwenden. In den ersten Tagen verwende ich jedoch , etwas gekochtes Ei und aufgeweichtes Brot. Später kann man dann Haferflocken und Hirse füttern. Das Wasser gibt man in ein flache Trinkschale, in die die Küken nicht hineinfallen können, da sie sonst ertrinken. Sonst braucht man sich um die Küken kaum kümmern, da dies die Glucke alles übernimmt. Sie wärmt die Küken, zeigt ihnen das Futter und übernimmt auch sonst alle Pflichten.
Bei der künstlichen Aufzucht muss man sich schon etwas mehr um die Küken kümmern, da sie Wärme brauchen, einen zugfreien Aufzuchtsstall, Futter und Wasser.
Direkt nach dem Schlupf lässt man die Küken erst einmal 24 Stunden im Brutapparat. Danach sind sie für den Alltag gerüstet und können in ihren Stall, in dem auf jeden Fall eine Wärmelampe hängen muss. Diese sollte in der Mitte ca 37 Grad aufweisen. Ist den Küken kalt, können sie sich dorthin zurückziehen, zum Fressen und allen anderen Dingen können sie jedoch im kühleren Teil des Stalles herumspazieren. Die exakte Temperatur zeigen die Küken selbst. Sitzen sie dicht getränkt unter der Wärmelampe, so ist diese etwas tiefer zu hängen. Sie sie jedoch matt in irgendeiner Ecke, weit entfernt von der Lampe, so ist ihnen zu warm und man sollte die Lampe etwas höher hängen. Als Futter kann man dasselbe wie für die Küken mit Gluckenaufzucht verwenden. Das heißt Haferflocke, gekochtes Ei, eingeweichtes Brot, usw. Oft können die Küken nicht von Anfang an trinken, weil sie es sich nirgends abschauen können. Deshalb sollte man in den ersten Tagen hin und wieder den Schnabel des Kükens vorsichtig in das Trinkgefäß tauchen. Nach kurzer Zeit haben sie das Trinken gelernt und gehen von selbst zum Wasser, wenn sie durstig sind.
Bei manchen Rassen ( z.B. belatschte )sollte man ab der 2. Woche versuchen die Küken zuringe , falls sie welche haben sollten. Man benötigt diese nämlich um die Hühner auf Ausstellungen zeigen zu dürfen. Sie werden vom Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter gestellt und sind über die Ringverteilerstelle des Landes zu beziehen. Will man die Tiere nicht auf Ausstellungen zeigen, aber trotzdem als Anhalt vielleicht im Jahr 2001 grüne Ringe verwenden und im Jahr 2002 blaue, so kann man dazu ganz normale Hühnerringe verwenden, die man im Fachhandel bekommt. Sie brauchen kein Zeichen des Bundes deutscher Rassegeflügelzüchter.
Nach 4 bis 6 Wochen erkennt man bei fast allen Hühnerrassen das Geschlecht. Nun trennt man Hühnchen und Hähnchen voneinander. Bei einer Glucke wartet man mit dem Trennen der Jungen ab, bis die Glucke die Küken gehen lässt. Hat man nur eine kleine Kükenschar von 8 Tieren, dann lohnt sich eine getrennte Aufzucht natürlich nicht. Das würde nur mehr Arbeit machen, einen getrennten Zaun zu bauen, als der Nutzen, den man davon dann hätte. Wenn man jedoch einige Dutzend Jungtiere zusammen hat, dann lohnt sich die getrennte Aufzucht. Die Hühnchen werden dann nicht so sehr von den stärkeren Junghähnchen belästigt und können sich besser entwickeln. Allgemein lässt sich zur Aufzucht nicht viel sagen, da man sie im Prinzip gleich halten kann, wie die Althennen. Eine Wärmelampe ist nicht mehr erforderlich, dafür werden auch noch keine Nestern benötigt. Als Futter verwende ich einfach Geflügelkörnerfutter. Für die großen Betriebe gibt es natürlich auch noch Wachstumsförderer, aber darauf kann ich verzichten.